Als Eltern wollen wir, daß unsere Kinder gesund gross werden und sich gut entwickeln. Viele von uns wissen auch, daß eine gesunde Ernährung unbedingt dazugehört. Vollwertig, abwechslungsreich und frisch sollte sie sein. Obst, Gemüse, Vollkorn.

Wer aber Kinder hat weiß, daß es nicht reicht, überzeugend zu sein und an den Verstand der Kinder zu appellieren. Kinder essen nicht, nur weil etwas gesund ist.

Hier ein paar Tipps, wie eine gesunde Ernährung mit und für Kinder funktionieren kann.

 

  • Früh übt sich, wer gesund essen will. Bereits bei den ganz Kleinen ist es wichtig, Abwechslung in den Speiseplan zu bringen. Das Kind lernt unterschiedliche Geschmacksrichtungen kennen un toleriert Veränderungen besser.
  • Bei Gemüseverweigerer-Kindern ist es oft leichter mit süßeren Gemüsesorten zu beginnen (Karotten, Kürbis, Süßkartoffel) und erst nach und nach dunkelgrünes oder stark riechendes Gemüse (Kohl, Spargel) einzubauen. Bitteres wird oft sehr spät erst toleriert.
  • Wiederholungen sind wichtig. Kinder verändern im Laufe der Jahre ihren Geschmack und ihre Vorlieben. Irgendwann schmeckt es – vielleicht erst dem Teenager.
  • Gesundes Essen ist nichts Besonderes. Es sollte „normal“ sein. Je mehr Aufhebens wir Eltern darum machen, umso mehr Gegenwehr können wir auch erzeugen. Will das Kind heute sein Gemüse nicht essen, kann das ja auch andere Gründe haben. Vielleicht ist es müde oder bockig, weil es nicht spielen gehen darf. Kommt dann der Satz „Du musst das essen, es ist gesund!“, dann wird gesund sofort mit Strafe in Verbindung gebracht und prägt das Kind nachhaltig negativ.
  • Eltern sollten Vorbild sein, auch beim Essen. Was zuhause gegessen wird, empfinden Kinder als normal. Je mehr Gesundes auf den Tisch kommt umso besser. Sehen die Kinder aber, daß Mama und Papa Chips, Cola und Kuchen bevorzugen, dann wird das normal.
  • Mahlzeiten sollten Spaß machen. In allen Kulturen ist das gemeinsame Essen auch ein sozialer Treffpunkt. Zusammen zu essen, zu reden und zu lachen…das erzeugt positive Gefühle und prägt schon die Kleinsten. Das mag im Alltag nicht immer gehen, aber allein am Tisch sitzend, vielleicht noch mit Zeitdruck („Iss jetzt endlich den Brokkoli, wir müssen los“) erzeugt negative Gefühle die dann auch wieder mit dem Essen verbunden werden.
  • Wenn Kinder merken, daß sie mit dem Verweigern von Gemüse durchkommen, dann beginnt of ein Teufelskreis. Es wird gequengelt, die Eltern sind genervt und geben schließlich nach. Das Kind bekommt seinen Willen und isst irgendwann nur noch Nudeln und Pommes. Das endet damit, daß doppelt gekoch wird oder nur noch Ungesundes. Hier heißt es für uns Eltern: durchhalten. Weiterhin Gemüse anbieten, sollte es nicht gegessen werden, gibt es keine Alternative. Nicht durch mehr Fleisch oder Nudeln ersetzen.
  • Unterschiedliche Arten der Zubereitung ausprobieren. Wer Paprika nicht gekocht mag, ist sie vielleicht gerne roh. Rosenkohl muss nicht im Wasser gekocht werden, angebraten schmeckt er ganz anders. Es gibt viele Möglichkeiten.
  • Suppen gehen eigentlich immer. Pürierte Suppen eignen sich, wenn man bestimmte Gemüsesorten „verstecken“ will ;-). Damit ist das Kind auf einfache Weise mit vielen Nährstoffen versorgt. Nach und nach kann man dann auch Eintöpfe anbieten mit Gemüsestücken drin.
  • Kinder lieben es, wenn sie Verantwortung übernehmen dürfen. Beim nächsten Einkauf darf das Kind sich ein eigenes Gemüse in der Gemüseabteilung aussuchen. Egal welches. Das wird dann zuhause zubereitet und gegessen. In der Regel sucht das Kind eine Sorte aus, die es kennt. Beim nächsten Einkauf muss es ein Sorte aussuchen, die es nicht kennt. Das wird dann zum Abenteuer. Wie wird das schmecken? Und wenn Mama das auch nicht kennt, dann wird gemeinsam ein Rezept dafür gesucht. Hier ist es auch gut, unterschiedliche Zubereitungsarten zu probieren (roh, gebraten, gekocht…).
  • Kinder bei der Vorbereitung mithelfen lassen. Natürlich dem Alter entsprechend. Das hebt die Wertschätzung für die Zutaten und für die Arbeit, die dahinter steckt. Aber bitte nicht, wenn es zeitlich eng ist und alles schnell gehen muss. Dann wird man mit dem Kind ungeduldig und es kommen wieder schlechte Gefühle hoch, die mit dem Essen verbunden werden.
  • Kinder mögen auch Mahlzeiten, die sie selbst am Tisch zusammenstellen dürfen. Wie z.B. ein Salatbuffet mit extra Soße oder auch Wraps, die das Kind selbst zusammenbauen darf.
  • Während des Essens sollte auf´s Fernsehen oder auf andere Medien verzichtet werden. Das gilt übrigens nicht nur für Kinder, auch uns Erwachsenen tut das gut. Hier wird sonst ganz unbewusst Essen reingeschaufelt, wie im Kino das Popcorn. Das Sättigungsgefühl bleibt aus.
  • Es sollte keine absoluten Tabus und Verbote geben. Außer bei Allergien natürlich. Alles was verboten ist, ist reizvoll. Werden die Kinder dann größer, besorgen sie es sich außerhalb. Es darf auch mal Pommes oder Pizza geben. Aber nur gelegentlich und in Maßen. Am besten noch kombiniert mit etwas Vollwertigem.

 

Mit diesen Tipps ist es machbar, einigermaßen stressfrei und mit Spaß die eigenen Kinder gesund zu ernähren.

Guten Appetit!